Das halbe Leben-Themenwoche
Rückblick auf eine Woche im Möglichkeitsgarten der Kirche auf der Bundesgartenschau
„Das halbe Leben“ war die Themenwoche bei der Bundesgartenschau überschrieben, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Arbeitnehmerseelsorge der Erzdiözese Freiburg (ANS), Evangelische Arbeitnehmerschaft in Baden (ean) und Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Evangelischen Landeskirche in Baden (KDA) gemeinsam im Möglichkeitsgarten der Kirche auf der Bundesgartenschau verantwortet haben. Thematisch ging es um die Arbeit von uns Menschen, wie viel Lebenszeit sie ausmacht, wie sehr diese Lebenszeit manchmal belastet ist und was wir gegen diese Belastungen tun können, dass der Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit.
Es war eine gute, eine sehr kommunikative, kontaktreiche und auch durchaus ereignisreiche Woche für unsere Arbeitsbereiche. Vor allem aber hatten wir Glück mit dem Wetter. Das Gelände ist nicht überdacht. Eine Regenwoche hätte uns wohl sehr zu schaffen gemacht.
Zur Eröffnung der Themenwoche hatten wir am 30. April ökumenischen Gottesdienst mit der Band „Talitakum“ und in der liturgischen Verantwortung des KAB-Diözesanpräses der KAB Friedbert Böser und Wirtschafts- und Industrie-Pfarrer Maximilian Heßlein. Das Gelände war außerordentlich gut gefüllt. Vermutlich mehr als 200 Menschen. Dass vor allem die KAB noch einen guten Stamm an Ehrenamtlichen hat, war da auch deutlich zu sehen. Die katholischen Geschwister waren nach meiner Wahrnehmung deutlich in der Überzahl.
Also, ein gut besuchter Gottesdienst mit vielen Gesprächen im Nachgang und währenddessen immer wieder auch Menschen, die stehen blieben, manche setzten sich dazu, manche blieben außen vor und liefen dann auch bald weiter. Gleichwohl war die Schwelle niedrig. Auch für unsere Themen: Kirche mitten in einer doch sehr säkularen Welt. Und zum Schluss gab es noch eine kulinarische Überraschung des Vereins „Arbeit für alle“, den das Vorstandsmitglied Raymund Fojkar gestiftet hatte.
Es folgten Tage und thematische Schwerpunkte zum Sonntagsschutz (Sonntagsallianz), zur häufig sehr prekären Lebens- und Arbeitssituation von Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa (Faire Mobilität), zur Situation in der Pflege („wenn die einfach so arbeiten könnten, wie sie es gelernt haben“), zur Sozialwahl (da gab es doch einige Nachfragen), zur Frage, wie es Frauen in der Welt der Fernfahrer ergeht (eine große Herausforderung), und abschließend zu den „Himmlischen Berufen“ in den Kirchen.
Aus allem ergaben sich Gesprächen untereinander, mit den vorbeikommenden Menschen, mit Gott. Dazu dienten besonders die Andachten um 12 Uhr und um 17 Uhr. Es ist gelungen, unsere Arbeit innerhalb der Arbeitswelt sichtbarer zu machen. Sichtbarer für andere kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sichtbarer auch für Menschen, die mit der Kirche erst einmal gar nichts zu tun haben und eher vom Möglichkeitsgarten oder von der Tretmühle angelockt wurden. Wie auch sonst in unserer Arbeit sind wir da. Manchmal gesehen, manchmal auch nicht. Aber präsent und aufmerksam für die Menschen.
Die Tretmühle war ein großer Gewinn für unsere Präsenz auf der Bundesgartenschau. Sie hat vor allem die Kinder begeistert, aber auch viele Erwachsene haben sich an ihr ausprobiert. Die Älteren waren froh, nicht mehr in der Tretmühle zu sein. Die Jüngeren haben den Gesprächsaufhänger gern genutzt. Andere gingen auch schnell weiter.
Viele wussten nicht, dass es uns als KAB, ANS, ean und KDA überhaupt gibt. Wenn das die eine oder der andere mitgenommen haben, haben wir schon viel gewonnen.
Es war wie schon geschrieben eine Woche voller Kontakte und Möglichkeiten des Kennenlernens. Wir haben uns quasi selbst ins Schaufenster dieser Welt gestellt. Das war gut.
Dass Menschen an Schaufenstern manchmal auch schnell vorbeigehen, mussten wir dabei sowohl während der Gespräche als auch sonst in Kauf nehmen. Aber so ist das in dieser Welt.
Interessant war die Wirksamkeit der Giveaways. Es lohnt sich dazu viele Gedanken zu machen. Die Engel der Arbeitnehmerseelsorge waren wie die Samenpäckchen der KAB, die Einkaufswagenchips des KDA und die Brieföffner der ean sehr gut. Je näher aber der Bezug zu Arbeit und Glauben, desto leichter auch hier die Möglichkeit, mit Aktionen und/oder Gesprächen zu agieren.
Danke an alle, die mitgewirkt haben. Vor allem an die katholischen und evangelischen Kolleginnen und Kollegen Hilde Maringer (die Muffins waren der Hammer), an Ulf Bergemann und Uwe Terhorst, sowie Maximilian Heßlein. Das war ein wirklich ausgesprochen gutes Miteinander und Zusammenarbeiten, das auch den einen oder anderen Leerlauf in der Woche gut getragen hat. Danke an Carmen Urbach und Renate Zäckel für die tolle Unterstützung.
Danke an unsere Gäste Maria Sinz (ACA), Helga Blohm (Gott und mein 40-Tonner), Laura-Maria Knittel (Himmlische Berufe) Anetta Trufan und Lajos Raksi (Faire Mobilität), Ralf Heller (Vorsitzender des Betriebsrats Uniklinikum Mannheim), Ulrich Bomke und Jürgen Mohrbacher (ean), Stefan Falk und Thomas Dinger (ANS). Danke an die vielen ehrenamtlichen Möglichmacherinnen auf dem Kirchengelände der Bundesgartenschau. Danke besonders an Barbara Kraus, Nina Roller und Valentina Ingmanns, die dort die Verantwortung tragen, und an Eckhard Stadler für die Musik. Danke an Friedhelm Tscherter, der weite Wege gefahren ist, um die Tretmühle zu bringen und wieder zurückzuholen. Danke, Gott, dass wir in dir leben, weben, sind und bleiben.