In der Arbeitswelt muss sich die Menschenwürde beweisen

KAB und Arbeitnehmerseelsorge führten Wahlfahrt nach Leutershausen zum Tag der menschenwürdigen Arbeit durch

In diesem Jahr ist alles ein wenig anders. Die Corona-Zeit hat in den vergangenen Monaten viele Aktivitäten der KAB und Arbeitnehmerseelsorge in Präsenz ausgebremst, so auch die jährlich stattfindende Wallfahrt. Nach 18 Monaten starteten über 60 Personen wieder ihre Aktivitäten in Form einer Wallfahrt nach Leutershausen.

Den Welttag für menschenwürdige Arbeit hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) 2008 ins Leben gerufen, um für Grundrechte in der Arbeit einzutreten. Die KAB und Arbeitnehmerseelsorge Rhein-Neckar führten unter Leitung von KAB Diözesanpräses Friedbert Böser (Moosbronn) einen thematischen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Leutershausen durch.

In seinem Predigtwort forderte KAB Diözesanpräses Friedbert Böser die Mitglieder dazu auf, dauerhaft die Rahmenbedingungen und Hintergründe von Arbeit kritisch im Blick zu behalten. Besonders heftig kritisierte er die Arbeitsbedingungen der Lieferdienst-Plattformen. „Wir sind als Verbraucher aufgefordert, hinzuschauen, unter welchen Arbeitsbedingungen viele der neuen Dienstleistungen für uns ausgeführt werden“, erklärt der Diözeanpräses.

Ungerechte Arbeitsstrukturen werden in Produkten weltweit transportiert. Die KAB spricht sich am Tag der menschenwürdigen Arbeit dafür aus, verstärkt die Umstände und Hintergründe der Arbeit zu hinterfragen. So seien viele Arbeits- und Lebensbereiche in den Industriestaaten mit den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in den Ländern des Südens verknüpft. Ob die Produktion von Handys, Elektrobatterien, der Abbau von Kobalt oder der industrielle Anbau von Soja im brasilianischen Urwald für die Schweinemast in Europa, die Globalisierung der Wirtschaft führt zum weltweiten Transport und Handel mit der Ausbeutung von Arbeitnehmern.