7. Oktober 2023

Pressemitteilung

Aktionen und Gottesdienst zum Welttag der menschenwürdigen Arbeit auf der BUGA

07. Oktober 2023

Menschenunwürdige Arbeit auf Autobahnen und Feldern

Kirchliche Arbeitnehmerorganisationen fordert stärkere Kontrollen bei Frachtgut-Aufträgen und gestalten im Möglichkeitsgarten der Kirchen auf der BUGA (Spinelli) den Tag der Menschenwürdigen Arbeit (07. Oktober) zum Thema Landwirtschaft

 

Zum letzten Mal werden die kirchlichen Arbeitnehmerorganisationen der katholischen und evangelischen Kirche einen Tag zum Thema „Arbeit“ im Möglichkeitsgarten der Kirchen gestalten. Nachdem bereits Ende April eine ganze Woche zum Thema Arbeit gestaltet wurde, nehmen die KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung), EAN Evangelische Arbeitnehmerschaft), Kda (Kirchlicher Dienst in der Arbeit) und Betriebsseelsorge den Tag der Menschenwürdigen Arbeit zum Anlass, noch einmal das Thema zu präsentieren, und weisen auf prekäre Arbeitsbedingungen im Frachtgewerbe und in der Landwirtschaft hin.

Um 12 Uhr wird es einen Ökumenischen Gottesdienst mit KAB-Präses Friedbert Böser und dem evangelischen Wirtschafts- und Sozialpfarrer Maximilian Heßlein geben. Um 15 Uhr werden unter dem Stichwort „Faire Mobilität“ noch einmal Arbeitsbedingungen für Arbeitskräfte aus Ost- und Südosteuropa in Deutschland im Mittelpunkt eines Gesprächs mit der Geschäftsführerin der Beratungsstelle Faire Mobilität Renate Zäckel stehen. Um 17 Uhr endet der Tag mit Singen und Segen.

 

Den Welttag für menschenwürdige Arbeit hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) 2008 ins Leben gerufen, um für Grundrechte in der Arbeit einzutreten. Diese Grundrechte kommen auch in Deutschland immer wieder massiv unter Druck.

 

Weltkonzerne wie BMW, Audi, Deutsche Post oder Lebensmittelunternehmen wie Lidl oder Rewe dürfen nicht die unmenschlichen Arbeitsbedingungen ignorieren, denen die Fahrer ihrer Produkte und Waren auf deutschen Autobahnen viele Erntehelfer auf den Feldern ausgesetzt sind. Nach zweimaligem Streik auf der Raststätte Gräfenhausen von Lkw-Fahrer aus den osteuropäischen Ländern Usbekistan und Georgien erhalten diese endlich ihren wohlverdienten Lohn, der bisher vorenthalten wurde.

„Dies ist ein Skandal! Lkw-Fahrerinnen und LKW-Fahrer aus ganz Europa sind es, die nicht nur unsere Wirtschaft am Laufen halten und somit für Arbeitsplätze sorgen, sondern auch die Bevölkerung mit Lebensmitteln versorgen“, so Maximilian Heßlein (KDA) und Ulf Bergemann (KAB). „Dass nicht nur der Transport, sondern auch die Herstellung von Lebensmitteln auf Feldern und in Fabriken Mindeststandards in den Arbeitsbedingungen genügen muss, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Wichtig bleibt es auf die Verletzung dieser Standards immer wieder öffentlich hinzuweisen und auf Einhaltung und Verbesserung zu drängen. Das hilft auch denen, die sich korrekt verhalten.“

Beide Vertreter sehen im Deutschen wie im Europäischen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) die Chance, Auftraggeber und Auftragnehmer stärker zu kontrollieren und einzugreifen, wenn Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Füßen getreten werden. Verletzungen der Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Bereich der Lieferdienste, der Fleischindustrie, der Landwirtschaft und eben auch im Transportwesen müssen sofort gestoppt werden.