Tag der menschnwürdigen Arbeit auf der BUGA

Tag der Menschenwürdige Arbeit auf der BUGA

Den vorletzten Tag der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim haben die kirchlichen Arbeitnehmerorganisationen und Verbände im Kontext der Arbeitswelt (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, Betriebsseelsorge, Evangelische Arbeitnehmerschaft, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) nach der intensiv gestalteten Themenwoche „Das halbe Leben“ zu Beginn der Bundesgartenschaue noch einmal genutzt, um ihre Anliegen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in verschiedenen Bereichen unseres Wirtschaftslebens anzumahnen. Im Fokus standen dabei anlässlich des Tages der menschenwürdigen Arbeit (7. Oktober), passend zur Bundesgartenschau, in besonderem Maß die Bedingungen für Erntehelferinnen und Erntehelfer in der Landwirtschaft, die unter teilweise unmenschlichen Bedingungen arbeiten, damit regionale Produkte geerntet und verkauft werden können. Zugleich wurde auf die unzumutbaren Zustände für Beschäftigte im Transportgewerbe hingewiesen, denen Löhne vorenthalten werden und kaum zumutbare Übernachtungsmöglichkeiten geboten werden.


Über 100 Besucherinnen und Besucher folgten dem Gottesdienst, der von Friedbert Böser (KAB-Präses) und Maximilian Heßlein (Wirtschafts- und Sozialpfarrer) gestaltet wurde und in dem deutlich wurde, dass wir auf dem Weg ins Reich Gottes noch einige schwere Steine in der (Arbeits-)Welt aus dem Weg räumen müssen. Nach einem Gespräch mit der Geschäftsführerin der Beratungsstelle Faire Mobilität für Arbeitsmigranten Renate Zäckel endete das Engagement der Verbände im vollbesetzten ökumenischen Möglichkeitsgarten der Kirche auf der Bundesgartenschau unter dem Segen Gottes. Hieraus wird die Kraft entstehen, weiter für menschenwürdige, gute Arbeit einzustehen und für weitere Verbesserungen mit zu sorgen. Die Gottesdienste, Veranstaltungen und Aktionen haben die Anliegen noch einmal einer breiteren, nicht nur kirchlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Vertreter der kirchlichen Arbeitnehmerorganisationen und Verbände legten sowohl in der Themenwoche, als auch zum Abschluss des „Tages der menschenwürdigen Arbeit“ am 7. Oktober auf der BUGA nochmals Wert darauf, dass vor allem auch im kirchlichen Bereich das Thema „Arbeit“ vor kommt. Nicht selten, so Maximilian Heßlein und Ulf Bergemann (KAB), scheint dieses Thema „unterhalb des Radars“ kirchlicher Amtsträger zu sein. Ein besonderes Augenmerk gilt auch dem Sonntagsschutz. Gerade hatten drei Verkaufsoffene Sonntage „ausnahmsweise und nur in diesem Jahr“ wegen der BUGA in 2023 stattgefunden, schon ruft der Einzelhandel nach einer ähnlichen Anzahl verkaufsoffener Sonntage im kommenden Jahr in Mannheim. Hier werden wir genau hinschauen, wer hier Wortbruch begeht! Aber auch bei der Presseberichterstattung über das Thema „Arbeit“ auf der BUGA „war Luft nach oben“. Wie dringend die Einhaltung von sozialen Mindeststandards sind, zeigt auch, dass im Nachgang nun veröffentlicht wurde, dass es einige Schwarzarbeiter im Sicherheitsbereich der BUGA gab.

Verabschiedet wurde am Ende des Tages Rainer Joppich (3. v. l.), der viele Jahre als Vertreter des KAB-Bezirkes Main-Tauber Mitglied im Diözesanausschuss war.MH/UB